Das richtige Kaninchenfutter
Mit ihren großen Knopfaugen und ihren plüschigen Ohren mogeln sich Kaninchen in die Herzen vieler. Durch ihr sanftes und zahmes Gemüt gehören sie zu den beliebtesten Haustieren in deutschen Haushalten.
Kaninchen haben eine spezifische Verdauung, auf die in der Futtergabe unbedingt Rücksicht genommen werden sollte.
Was ist anders an der Verdauung von Kaninchen?
Kaninchen haben einen sogenannten Stopfmagen beziehungsweise -darm. Das heißt, dass deren Verdauung äußerst träge ist und nur durch kontinuierliche Zuführung von Futter arbeitet. Deshalb nehmen Kaninchen über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten zu sich, damit der Verdauungstrakt ununterbrochen arbeitet.
Im Internet finden Sie eine Vielzahl von Informationen, wie, wann und mit was Sie Ihr Kaninchen am besten füttern sollten. Das wichtigste ist jedoch, dass immer ein Potpourri an Fressen geboten wird. Ernährt sich Ihr Kaninchen ausschließlich von Obst, da es nichts anderes im Käfig hat, so kann durch die hohe Aufnahme von Einfachzucker Durchfall provoziert werden. Denken Sie immer daran, Ihr Tier weiß in den meisten Fällen instinktiv, was für sich am besten ist. Deshalb wählt es sich auch das Fressen in der richtigen Menge aus. Wenn Sie dennoch Verdauungsprobleme feststellen, sollten Sie schnellstmöglich einen Termin mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens vereinbaren.
Jedes Kaninchenfutter, das hochverdauliche Kohlenhydrate enthält, ist absolut ungeeignet zur Fütterung von Langohren.
Wie oft muss ein Kaninchen gefüttert werden?
Sie sollten ihr Kaninchen täglich füttern. Zu empfehlen ist, die Fütterung zu unterschiedlichen Tageszeiten vorzunehmen, damit sich der Verdauungstrakt Ihres Kaninchens nicht darauf einstellen kann. Prinzipiell muss jedoch zu jeder Tageszeit Heu oder Gras im Käfig verfügbar sein.
Außerdem sollte pelletiertes Fertigfutter nicht als ausreichende und artgerechte Tiernahrung verstanden werden. Natürlich können Sie täglich eine gewissen Menge (pro 2,5 kg Körpergewicht eine Menge von einer ¼ Tasse) an die Nager verfüttern, dies ersetzt aber auf keinen Fall das Heu oder die Gräser.
Welches Futter brauchen Kaninchen am meisten?
Wie im oberen Abschnitt zu der Verdauung eines Langohrs beschrieben, brauchen diese ununterbrochen verfügbares Kaninchenfutter, damit ihr Verdauungstrakt ausreichend arbeitet. Für diese kleinen Mahlzeiten zwischendurch ist Heu oder Gras das beste Mittel. Geeignet ist Heu besonders aus dem Grund, da es einen hohen Rohfaseranteil hat und dadurch der „Brei“ schneller durch den Darm bewegt werden kann.
Sollte Ihrem Kaninchen nicht ausreichen Heu zur Aufnahme bereitgestellt werden, kann das zum Erliegen der Darmtätigkeit kommen. Sollte dieser Fall eintreten, so kann diese Situation im schlimmsten Fall lebensgefährlich für das Kaninchen werden.
Ebenfalls haben Kaninchen einen sehr hohen Kalziumbedarf. Dieser hohe Bedarf kommt durch Ihre schnellwachsenden Zähne zustande. In vielen Käfigen findet man aus diesem Grund auch Kalziumsteine. Aber auch eine ausreichende Zufuhr von Gras und Heu kann den Bedarf natürlich decken.
Vitaminreiches Kaninchenfutter
Natürlich dürfen Sie den Speiseplan Ihrer kleinen Haustiere abwechslungsreich gestalten und auch mal durch kleine Leckerlis wie Nagermüsli oder auch Fiber Mix aufpeppen. Geeignet sind dabei auch sämtliche Gemüse- und Obstsorten, die sie selbst gerne essen. Da Ihre Haustiere natürlich auch einen ganz individuell ausgeprägten Geschmack haben, müssen Sie darauf achten, was Ihrem Kaninchen denn überhaupt schmeckt und welche Futtermittel es verträgt. Sollten durch gewisse Nahrungsmittel Durchfall oder andere Verdauungsprobleme auftreten, ist davon abzuraten, es weiterhin in den Käfig zu legen. Zu beachten ist jedoch, dass Sie die Lebensmittel vorher gut säubern und prinzipiell keine gespritzten Gräser oder Früchte verfüttern.
Faustregeln zur Fütterung von Kaninchen
In den vorherigen Abschnitten wurden bereits einige Punkte angesprochen, die bei der artgerechten Fütterung Ihrer Kaninchen eingehalten werden sollten. Zusammengefasst ergeben sich vier Faustregeln. Wenn Sie diese einhalten, dann vermeiden Sie schon die gröbsten Fehler. Denken Sie jedoch immer daran, dass trotz allem, jedes Kaninchen individuell behandelt werden muss.
Die vier Faustregeln:
- Gräser, Kräuter und Zweige können unbegrenzt als zusätzliches Futter in den Käfig gegeben werden
Achtung! Ihre Tiere sollten im Vorfeld jedoch an diese zusätzliche Nahrung gewöhnt werden. Weiter ist zu beachten, dass es sich um ungespritzte und saubere Beigaben handeln muss. Denken Sie immer daran, die Verdauung der Kaninchen ist durch ihre enorme Sensibilität anfällig für Darmerkrankungen. - Obst und Gemüse, vorher wieder gründlich gereinigt, können als kleine „Süßigkeiten“ ebenfalls verfüttert werden. Hier handelt es sich jedoch um eine Zugabe und nicht um eine vollwertige Nahrung.
- Heu muss IMMER im Käfig für Ihre kleinen Haustiere verfügbar sein!
- Zur Anreicherung mit Feuchtigkeit der Nahrung braucht ein Kaninchen immer Wasser.
Achtung: Sollte es bei Ihnen kein hochwertiges Leitungswasser geben, verwenden Sie stilles, abgefülltes Mineralwasser. Außerdem sollte in der Trinkampulle das Wasser jeden Tag erneuert werden, auch wenn das Wasser vom Vortag noch nicht vollständig von Ihren Tieren aufgenommen wurde.