Fehler sind menschlich. Meist wird das Vermasselte mit diesen Worten abgewunken und beim nächsten Mal einfach besser gemacht. Doch Fehler im Bezug auf das Barfen können entweder über einen längeren Zeitraum oder aber auch plitz, platz zu einer Krankheit oder gar zur Lebensgefahr für Ihren treuen Gefährten führen!
1. Regel beim Barfen: Knochen nie Kochen
Eines der obersten Gebote beim Barfen ist, Knochen nie gekocht zu verfüttern! Sie werden porös und beginnen zu splittern ,was lebensgefährlich für Ihren Hund werden könnte.
Das heißt, füttern Sie Knochen immer roh! Ebenso ist bei alten Knochen Vorsicht geboten. Sie sind meist spröde und somit steigt auch da die Verletzungsgefahr.
2-3 mal in der Woche ist „Knochen knabbern“ erlaubt. Das reicht vollkommen aus und sollte so auch eingehalten werden.
Täglich Knochen zu verfüttern ist auf die Dauer nicht gesund. Ihr Hund bekommt Magenprobleme und vor allem Verstopfungen, was an der übermäßigen Calciumzufuhr liegt. Also füttern Sie die Knochen, Getreu dem Motto, weniger ist mehr!
Früchte und Barfen? - klar, warum nicht!
Obst und Gemüse gehören ebenso zur Grundlage des Barfens, wie das Fleisch. Die pflanzlichen Futtermittel lockern den Stuhl auf, imitieren den Magen-Darm-Inhalt des Beutetiers und liefern Enzyme, Mineralien und Vitamine.
Bei der Gabe von Obst und Gemüse ist es wichtig, dass im Vorfeld die Zellwände zerstört werden. Der Hund hat die für den Menschen typischen Enzyme für die Zerstörung der pflanzlichen Zellwände leider nicht. Um Ihren Liebling zu unterstützen, können Sie Gemüse andünsten oder leicht ankochen, Obst beispielsweise pürieren, denn nur so kann er die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe aufnehmen. Andernfalls kann es durch die erschwerte Verdauung der Zellwandbestandteile, auch Rohfasern genannt, zu einer drastischen Erhöhung der Kotmenge kommen. Denn was der Hund nicht verdauen kann wird letztendlich wieder ausgeschieden.
Unsere Fellnasen lieben es beim Barfen zu schlemmen und zu genießen, nur vertragen Sie nicht alles was im Futternapf landen könnte. Bei einigen, für den Menschen genussvollen und bekömmlichen Lebensmitteln, ist äußerste Vorsicht geboten.
Was Sie unter keinen Umständen verfüttern dürfen, finden Sie direkt hier auf unserer Giftliste.
Die richtige Menge an Fetten und Kohlenhydraten
Unbedingt auf die Kalorienmenge achten! Kohlenhydrate und vor allem Fette sind sehr energiereich. Fett ist der Energieträger Nummer Eins für den Hund.
Zu viel davon kann jedoch schaden. Der Überschuss an Energie legt sich in die Knochen des Hundes, was gerade bei jungen Hunden zu einem rasanten Wachstum führen kann. Die Folge ist meist eine schmerzhafte Erkrankung der Gelenke.
Wenn Sie Ihrem Hund beim Barfen zu wenig Energie zuführen, werden Sie eventuell das Gefühl haben, er wird nicht satt und Sie sind schnell versucht die Ration zu erhöhen, beachten Sie dann - viel Fleisch heißt nicht immer viel Energie!
Doch benutzen Sie nie Eiweiß als Energiequelle. Eine zu fettarme Fütterung kann, durch die Vielzahl an Eiweißabbauprodukten, auf Dauer die Leber und Nieren schädigen.
Im durchwachsenem Fleisch finden Sie die optimale Menge von 12-15% Fett, wobei beim gesunden, aktiven Hund 15-25% empfohlen sind. Als Barf Einsteiger dient Ihnen Anfangs die Angabe auf der Verpackung der verschiedenen Fleischsorten als Orientierung. Über die Zeit werden Sie dann selbst ein Gefühl für die richtige Energiemenge bekommen.
Wichtig beim Barfen: Füttern Sie abwechslungsreich!
Denn der wichtigste Grundbaustein für ein gesundes Hundeleben ist die richtige und artgerechte Ernährung. Das heißt, die Nahrung sollte mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen gedeckt sein. Die unterschiedlichsten Nahrungsmittel liefern Ihrem Hund verschiedenste Nährstoffe und diese auch in den unterschiedlichsten Mengen. Das gilt auch für den Zusatz an Obst und Gemüse. Das Barfen macht die Abwechslung aus, denken Sie immer daran!
Für Hunde und Katzen gilt: Schnauze weg vom rohen Schweinefleisch!
Auch wenn es heißt, dass Schweine aus Deutschland es nicht in sich tragen, sollte Ihre Devise dennoch lauten: „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. Die Rede ist hier von der Aujeszkyschen Krankheit! Es handelt sich um ein Herpesvirus, welches für Hunde und Katzen qualvoll und leider bis heute ohne Gegenmittel, zum Tode führt.
Sobald Schweinefleisch nicht bei min. 60° C lange genug gekocht oder durchgebraten wurde, kann es den Lebensgefährlichen Virus enthalten.
Last but not least...tauen Sie gefrostetes Fleisch nie unter Luftabschluss auf. Besonders bei vakuumiertem Fleisch ist Vorsicht geboten. Tauen Sie das Fleisch am besten im Kühlschrank, getrennt von Ihren Lebensmitteln, in einer Schale oder Dose auf und lassen Sie den Deckel etwas geöffnet, so dass Bakterien erst gar keine Chance haben.